Bergwacht Füssen

Bereitschaftsnachwuchs in Aktion

03.10.2024
Füssen: 08.09.2024

Anfang September stand ein besonderer Termin auf dem Plan der Bergretter. Die Mütter und Väter organisierten einen Bergwacht-Tag mit Ihren Kindern.
Bereitschaftsnachwuchs in Aktion

Füssen: 08.09.2024

Anfang September stand ein besonderer Termin auf dem Plan der Bergretter. Die Mütter und Väter organisierten einen Bergwacht-Tag mit Ihren Kindern.

„Verankerung! Aufziehen!“, knackt es aus dem Funkgerät. „Männer, auf drei!“, folgt die kurze Anweisung. Die „Männer“ sind dabei allesamt noch unter zehn Jahren alt. Unter Anleitung von Bergführer und Bergwachtmann Philipp Berg stellen sich drei Jungs in einer Reihe auf, greifen ein gelbes und ein rotes Seil fest mit ihren Händen. „Eins, zwei“, zählt Philipp Berg. Die Jungs blicken auf ihre Finger, warten konzentriert auf das Kommando. Bei „drei“ ziehen sie an den Seilen. Daran hängt gut zehn Meter tiefer die „Rettungsmannschaft“. Die bestehet an diesem Tag aus drei Mädchen im Kindergartenalter und einem Bergwachtmann. Mit Hilfe eines eigens aufgebauten Flaschenzugs werden sie Stück für Stück höher gehievt. Ziehen müssen die Jungs – unterstützt von Philipp Berg – solange bis die Retterinnen oben angekommen sind und Berg allen auf die Schultern klopft: Die Mannschaft am Flaschenzug sowie das Team am Seil haben ganze Arbeit geleistet.

Die Szene liegt einige Tage zurück. Im Spätsommer hatten Väter aus der Füssener Bergwacht-Bereitschaft einen Kindertag organisiert. Mit dem eigenen Nachwuchs ging es im Bergwacht-Bus in den Klettergarten an der Ziegelwies. Dort wurden verschiedene Stationen aufgebaut. Die Kinder konnten sich etwa in einfachen Kletterrouten versuchen oder mit einer Seilbahn fahren und so spielerisch mit einem Ehrenamt in Berührung kommen, für das ihre Väter brennen. 

„Wir wollten damit den Familien auch ein Stück weit Danke sagen“, sagt Gregor Möst rückblickend. „Der Dienst in der Bergwacht ist zeitintensiv. Übers Jahr gerechnet stecken wir viele Tage in Ausbildungen, Übungen und natürlich in die Einsätze rund um Füssen. Da ist der Rückhalt der Familie entscheidend.“ Möst engagiert sich als Einsatzleiter und Ausbilder in der Füssener Bereitschaft. Er weiß: „Wenn jemand kleine Kinder hat, dann steht die ganze Familie im Dienstplan.“ Schließlich müsse ein eingeteilter Bergretter oder eine Bergretterin im Falle einer Alarmierung sofort verfügbar sein und entweder die Arbeit liegen oder die Kinder allein lassen. Deren Betreuung muss also in Dienstwochen sichergestellt sein. Möst nennt das „den unsichtbaren Teil des Bergwacht-Dienstes“.